Der Hotzenplotz nimmt alles… Wir sind im Hotzenplotz-Wahn!
Der Räuber Hotzenplotz ist bei uns eingezogen. Eigentlich wohnt er schon seit letztem Herbst bei uns, aber so langsam macht er sich ein bisschen breit. Nun überlege ich, wie ich ihn wieder los werde…
Zunächst fing alles ganz harmlos an: Wir haben mit der Rumpelwichtin das erste der drei Bücher von Otfried Preussler gelesen. Natürlich hat das Maikäferle auch mitgelesen, aber sie konnte sich nie lange auf die Geschichte des Räubers konzentrieren. Aber sie hat die Hauptfiguren mitbekommen – und seither führen die beiden ein Doppelleben: manchmal sind sie meine Kinder und manchmal sind sie Kasperl und Seppl. Dann muss ich entweder die Rolle von der Großmutter übernehmen oder wahlweise auch die der Frau Schlotterbeck. Der Hotzenplotz ist übrigens Opali und Papa mimt den Dimpfelmoser.
Wir sind ja selber Schuld…

Auch bei den Zeichnungen der Rumpelwichtin sind Kasperl und Co derzeit eines der Hauptthemen. (v.l.n.r.: Großmutter mit Brille, Frau Schlotterbeck mit hohen Schuhen, Kasperl mit Kasperl-Mütze, Dimpfelmoser mit Pickelhaube und Seppl mit Seppl-Hut. Rechts unten: Wasti, der Dackel)
… denn wir hätten es noch stoppen können. Aber nein! Wir haben weitergemacht: Nach dem ersten kamen natürlich auch die beiden anderen Bücher, dann haben wir uns den Film mit Gerd Froebe angeguckt und dann die Neuverfilmung mit Arming Rohde – und seither schauen wir immer wieder Ausschnitte aus den Filmen. Denn die Rumpelwichtin und das Maikäferle wissen ganz genau, welche Stellen sie am liebsten mögen! Und wehe, es läuft was anderes!
Papa Dimpfelmoser brachte dann aus München auch noch die Hörspiel-Kassetten vom Räuber Hotzenplotz mit – und er zog nie wieder aus. Seither ist Hotzenplotz ein tägliches Thema. Zur Krönung des Ganzen haben wir dann Papalis liebstes Brettspiel aus Kindertagen aus Franken mitgenommen. Ihr dürft raten… Jaaaa, es ist das Hotzenplotz-Brettspiel.
Das ist übrigens ein ganz nettes Spiel, weil man nicht gegeneinander, sondern miteinander spielt: Kasperl, Seppl, Dimpfelmoser und Großmutter jagen zusammen den Hotzenplotz und nehmen ihm den Kuchen ab, den er der Großmutter geklaut hat. Mit dem Maikäferle ist das manchmal etwas mühsam, weil sie
- nur würfeln, aber die Figuren nicht fahren will und
- dreimal pro Spiel die Spielfigur wechseln will, was wiederum Ärger mit ihrer großen Schwester gibt.
Großmutters Kaffeemühle
Eine große Rolle in der ersten Hotzenplotz Geschichte spielt ja die Kaffeemühle der Großmutter. Und wie es der Zufall so will, hat Omali sogar noch echte Kaffeemühlen zu Hause. Noch haben die Mädels sie nicht entdeckt, sondern nutzen eine Spieluhr als Kaffeemühle beim Spielen.
Aber kurze Zeitlang hatten die beiden sogar schon festgelegt, wer welche Rolle an Fasching übernimmt. Klar, die Mädels sind Kasperl und Seppl, Papa Dimpfelmoser und ich die Großmutter. Opali darf der Hotzenplotz sein und Omali mimt den Zwackelmann. Nur bei der Fee Amaryllis konnten sich die zwei nicht einigen, wer das machen. Am Liebsten würden sie ja beide eine Doppelrolle übernehmen.
Das Problem hat sich aber insofern geklärt, als die Rumpelwichtin zum Geburtstag ein Elsa-Kleid bekommen hat und quasi nie wieder auszog…
Das bringt mich zu der Frage: Hatte ich auch solche Leidenschaften? Ich kann mich erst an so eine Obsession erinnern, als in meiner Teenager-Zeit Boybands aufkamen. Zu Zeiten meines Bruders war Star Wars – oder damals hieß es noch Krieg der Sterne – auch sehr angesagt war. Aber diese Merchandise-Maschinerie wie im Falle von Cars, Eiskönigin oder Star Wars… gab es das? Wie ist eure Erfahrung?
Das sagt ihr