Löwenzahnblütenhonig – oder – Die Geschichte vom Scheitern
Ist man heutzutage eine hippe Mutti, bastelt man seinen Kindern ihr Spielzeug, statt es zu kaufen. Oder man gärtnert vertikal auf dem Balkon. Oder man macht irgendwelche gigantisch guten Brotdosen-Inhalte mit ausgestochenem Brot und Gemüse, das einen anglotzt.
Ich habe mich für eine andere Art des Hipstertums entschieden: Ich wollte Löwenzahnblütenhonig machen. Rezepte dafür gibt es genug im Netz. Als die ersten gelben Blüten auftauchten, war ich also fest entschlossen und sammelte meine ersten drei Hände voll Blüten.
Dann las ich im Rezept, dass man keinen Löwenzahn nehmen sollte, der an einer bekannten Hundeklo-Stelle sei (soweit hatte ich mitgedacht) oder an einer viel befahrenen Straße (ups). Dann setzte leider eine Regenwelle ein, so dass ich erst einmal nicht sammeln konnte.
Doch dann kam ein Sonntagmorgen nach einer Regennacht. Ich packte die Mädchen ein und ab ging es zur neu ausgesuchten Stelle. Dort sammelten die Rumpelwichtin und ich gute drei Hände voll Löwenzahnblüten, während das Maikäferle aus dem Kinderwagen zu klettern versuchte.
Wieder zu Hause zupfte ich die gelben Blüten ab, wusch sie gründlich, kochte damit einen Sud und ließ ihn eine Nacht stehen. Ganz wie im Rezept. Und jetzt kommt der Teil, wo ich irgendwo etwas falsch gemacht haben muss. Denn am nächsten Morgen schüttete ich den Zucker zum Sud und brachte das Ganze zum Kochen. Und ließ es köcheln. Und köcheln. Und köcheln… irgendwann hätte wohl ein Sirup entstehen sollen, der von der Konsistenz her an Honig erinnern soll.
Aber nix da. Es wurde nicht fester, sondern kochte nur mal über und hinterließ eine Mordssauerei auf dem Herd. Weil ich mir nicht zu helfen wusste, was ich falsch gemacht hatte und ob das noch was wird, habe ich das ganze Zeug einfach in drei Becher gegossen und kalt werden lassen. Jetzt habe ich hier drei steinharte Zuckerbomben, die so rein gar nichts mit Löwenzahnblütenhonig gemein hat. Aber es ist mir einfach zu schade, die wegzuwerfen. ist doch Zucker. Da kann man doch noch was draus machen, oder? ODER?
Vielleicht starte ich ja in der nächsten Löwenzahnsaison noch einmal einen Versuch. Oder ich versuche mich in was anderem hippem Mamizeug…
😀 Das ist ja schräg. Wie groß sind die denn? Kannst Du sie evtl. mal in die Teekanne schubsen zum Süßen?
Meine erste Vermutung wäre zu lange gekocht, so dass zuviel Flüssigkeit verdampft ist. Aber das ist nur eine Vermutung ins Blaue, denn die ganzen Rezepte habe ich bisher nur gespeichert, nicht probiert 😉
Liebe Grüße
Nala
Für den Tee sind sie zu groß, das wäre dann seeehr türkischer Tee Aber vielleicht kann ich sie zerkleinern.
Ich denke auch, dass es zu lange gekocht war, aber ich habe immer darauf gewartet, dass die Flüssigkeit irgendwie ein bisschen fester wird.