Schlaf, Kindlein schlaf…
Die Rumpelwichtin schlief vorletzten Samstag bei uns. Nicht, dass es nicht schon vorgekommen wäre, aber da war sie noch kleiner. Diesmal war es eine bewußte Entscheidung ihrerseits. Die Mama war übers Wochenende verreist und ich habe sie gefragt, ob sie bei uns schlafen wolle. (Mit dem Hintergedanken den Papa zu entlasten. Er hatte mit dem Krabbelkind genug zu tun.) Sie hat gleich ja gesagt. Ich blieb skeptisch, aber es lief alles problemlos.
Köfferchen, Wasserschlacht, Kuscheln mit Oma
Sie kam mit Papa und Schwesterchen, einen kleinen Koffer mit Schlafanzug und Puppi drin, trug sie bei sich. Als der Papa dann mit dem Maikäferle ging, winkte sie und spielte weiter. Wir haben dann noch in unserer Badewanne eine Wasserschlacht mit ihrem Cousin veranstaltet, der ebenfalls mit seinem Papa am Wochenende bei uns war. Der Cousin durfte dann noch warm eingepackt mit Opa auf dem Sofa Fußball schauen, während der Papa bei einer Theaterpremiere war
Ich ging mit der kleinen Maus in den oberen Stock in das ehemalige Zimmer ihrer Mutter. Auf dem Weg dahin hat sie leise „Rumpelwichtin nicht Bett gehn“ gesagt, aber das habe ich mal als üblichen Protest gegen das Schlafengehen gewertet, was sie zuhause bestimmt auch sagt. Und es war auch kein Problem sie ins Bett zu bekommen. Wir haben noch ein Bilderbuch angeschaut und ich habe ihr vorgelesen. Dann haben wir das Licht ausgemacht und nach ein paar Minuten war sie weg.
Jedes Kind ist anders
Anders verlief es mit unserem großen Enkel. Er ist schon sechs Jahre alt und ein sehr aufgeweckter und wissbegieriger Bursche. Auch ihm habe ich vorgelesen, als ich ihn im ehemaligen Zimmer seines Vaters zu Bett brachte. Nach dem Lichtlöschen haben wir uns im Dunkeln noch lange unterhalten. Er ist schwer zum Schlafen zu bringen, weil er sich immer noch mit so vielem beschäftigt, was er tagsüber erlebt hat. Er kam aber dann doch zur Ruhe und ist eingeschlafen. Wichtig für ihn war, dass ich im Nebenzimmer war und er mich rufen konnte.
Es ist sehr unterschiedlich wie Kinder sich beim Einschlafen verhalten und es ist wichtig, dass man darauf eingeht.
Strikte „Erziehungsmaßnahmen“ bringen da nichts und bewirken vielleicht das Gegenteil von dem was man erreichen wollte.
Unser Sohn ist jede Nacht bei uns ins Bett gekrochen. Anfangs rief er, und als er selber aus dem Gitterbett steigen konnte, kam er angetapst und tippte mir auf die Schulter (ich war dabei kurz vorm Herzinfarkt). Wir haben mit allen möglichen Argumenten versucht, ihn davon zu überzeugen in seinem Bett zu bleiben: Papa und Mama sind doch da, du bist nicht alleine, die Tür ist doch offen, im Bett ist es doch warm und kuschelig.
Auch der Einwand, dass er doch friert, wenn er bei uns im Bett liegt und Papa und Mama sich mit ihrer Decke umdrehen, hat nichts gebracht. In der nächsten Nacht bin ich aufgewacht, weil es ächzte und stöhnte auf dem Flur. Der kleine Bursche von vier Jahren hat sich mit seiner Bettdecke auf den Weg zu uns ins Schlafzimmer gemacht und blieb damit an einer Ecke hängen und kam trotz Ziehen nicht weiter. Da haben wir aufgegeben und akzeptiert, dass er jede Nacht zu uns ins Bett kam.
Das Ganze hat sich dann von selbst erledigt, als seine kleine Schwester kam. Als sie durchschlief, war es für ihn selbstverständlich in seinem Bett zu bleiben. Denn die Kleine, die mit ihm im Zimmer schlief, könnte ja aufwachen und seine Hilfe und seinen Trost brauchen.
Das sagt ihr